Wenn wir den malerischen Ansatz André Büchis beispielsweise bei den Zürcher Konkreten suchen, ist im Handschriftlichen, in den Drehungen und Übermalungen eine wesentliche Erweiterung des konzeptuellen Ansatzes festzustellen, welche André Büchis Malerei davon abhebt und einzigartig macht.
Der in Gossau/SG aufgewachsene André Büchi lebt seit 1982 in St.Gallen. Der ausgebildete Hochbauzeichner ist seit 1988 künstlerisch tätig und seit 1998 hauptberuflich Kunstschaffender. Nach Studienjahren in angewandter Bildhauerei und Aufenthalten in England, Brasilien und Mexiko, liess er sich in der Ostschweiz nieder. Seit 2007 gehört er der Zürcher Galerie Kunst im West an, wo regelmässig zeitgenössisches Schweizer Kunstschaffen gezeigt wird. In der Ostschweiz ist AB in den vergangenen Jahren immer wieder durch installative Arbeiten und interessante Kunst am Bau Projekte aufgefallen. 2009 stach er in einer Gruppenausstellung in der alten Färberei in Oberuzwil mit der grossen Bodeninstallation Memory II besonders hervor.
Den Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens macht seine Malerei aus. Mit grosser Konsequenz hat er in den letzten Jahren Bilder geschaffen, die den konzeptuellen Ansatz seiner Malerei deutlich zu Tage treten lassen. Ein Beispiel dafür ist die 20 Bilder umfassende Serie Face. AB arbeitet mit genauen Vorgaben, was das Format, die Anzahl der verwendeten Farben, den Schriftzug Face und die Richtung der schichtweisen Übermalungen betrifft. Die Anzahl der daraus resultierenden Farbkombinationen ist demnach mathematisch vorgegeben und die Anzahl der daraus möglichen Bilder ebenfalls. Durch Drehen des Bildquadrates um 90 Grad wird jede Farbe mit drei Farbaufstrichen versehen.
Der Malvorgang läuft immer nach einem genauen Konzept ab, das absolut logisch, aber gedanklich nicht so leicht vorstellbar und optisch auch schwer nachvollziehbar ist. Das Konzept ist, wie gesagt, gegeben, das Resultat überraschend. Mit dem grossen, auch zeitlichen Malaufwand, der durchaus etwas Meditatives an sich hat, ist die komplexe Wirkung und die im wörtlichen und übertragenen Sinn vielschichtige Ausstrahlung der Bilder nicht erschöpfend umschrieben. Die aus den Massenmedien und der Werbung abgeleiteten Bildelemente entstammen der aktuellen Lebenswelt. Die malerische Praxis, durch besagte Parameter genau definiert, gewinnt eine Entfremdung vom grafischen Ausgangspunkt und eine eigenständige malerische Aussage, die zum einen überrascht und zum andern überzeugt. Die neueren Arbeiten beruhen nicht mehr auf einer druckgrafischen Vorlage, sondern auf der eigenen Handschrift mit ihrer gewollten „Unzulänglichkeit“. „Durch schreiben und schreiben…, bis die Leinwand angefüllt ist mit Farbe“, möchte der Künstler, wie er selber sagt, seine Bilder schreibend malen.
Die erste Arbeit dieser Art hat den Titel Wortgefecht. Die wie immer quadratischen Bilder sind mit Filzstift auf Baumwolle „geschrieben“ respektive gemalt. Zur Anwendung kommen acht Farben, wobei nach jedem Arbeitsgang das Bild um 45 Grad gedreht wird, so dass bei vollendeter Umdrehung acht Übermalungen möglich sind. Die neuesten, grossformatigen Arbeiten mit Acryl auf Baumwolle gemalt, basieren auf dem gleichen Prinzip wie „Wortgefecht“, sind aber auf 32 Farben aufgebaut , was im Entstehungsprozess vier ganze Umdrehungen der Bilder zur Folge hat und im Farbauftrag entsprechend dichter und materialintensiver wird. Wenn wir den malerischen Ansatz André Büchis möglicherweise bei den Zürcher Konkreten suchen, ist im Handschriftlichen, in den Drehungen und Übermalungen eine wesentliche Erweiterung des konzeptuellen Ansatzes festzustellen, welche die Malerei von AB davon abhebt und einzigartig macht
Wenn wir den malerischen Ansatz André Büchis beispielsweise bei den Zürcher Konkreten suchen, ist im Handschriftlichen, in den Drehungen und Übermalungen eine wesentliche Erweiterung des konzeptuellen Ansatzes festzustellen, welche André Büchis Malerei davon abhebt und einzigartig macht.
Der in Gossau/SG aufgewachsene André Büchi lebt seit 1982 in St.Gallen. Der ausgebildete Hochbauzeichner ist seit 1988 künstlerisch tätig und seit 1998 hauptberuflich Kunstschaffender. Nach Studienjahren in angewandter Bildhauerei und Aufenthalten in England, Brasilien und Mexiko, liess er sich in der Ostschweiz nieder. Seit 2007 gehört er der Zürcher Galerie Kunst im West an, wo regelmässig zeitgenössisches Schweizer Kunstschaffen gezeigt wird. In der Ostschweiz ist AB in den vergangenen Jahren immer wieder durch installative Arbeiten und interessante Kunst am Bau Projekte aufgefallen. 2009 stach er in einer Gruppenausstellung in der alten Färberei in Oberuzwil mit der grossen Bodeninstallation Memory II besonders hervor.
Den Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens macht seine Malerei aus. Mit grosser Konsequenz hat er in den letzten Jahren Bilder geschaffen, die den konzeptuellen Ansatz seiner Malerei deutlich zu Tage treten lassen. Ein Beispiel dafür ist die 20 Bilder umfassende Serie Face. AB arbeitet mit genauen Vorgaben, was das Format, die Anzahl der verwendeten Farben, den Schriftzug Face und die Richtung der schichtweisen Übermalungen betrifft. Die Anzahl der daraus resultierenden Farbkombinationen ist demnach mathematisch vorgegeben und die Anzahl der daraus möglichen Bilder ebenfalls. Durch Drehen des Bildquadrates um 90 Grad wird jede Farbe mit drei Farbaufstrichen versehen.
Der Malvorgang läuft immer nach einem genauen Konzept ab, das absolut logisch, aber gedanklich nicht so leicht vorstellbar und optisch auch schwer nachvollziehbar ist. Das Konzept ist, wie gesagt, gegeben, das Resultat überraschend. Mit dem grossen, auch zeitlichen Malaufwand, der durchaus etwas Meditatives an sich hat, ist die komplexe Wirkung und die im wörtlichen und übertragenen Sinn vielschichtige Ausstrahlung der Bilder nicht erschöpfend umschrieben. Die aus den Massenmedien und der Werbung abgeleiteten Bildelemente entstammen der aktuellen Lebenswelt. Die malerische Praxis, durch besagte Parameter genau definiert, gewinnt eine Entfremdung vom grafischen Ausgangspunkt und eine eigenständige malerische Aussage, die zum einen überrascht und zum andern überzeugt. Die neueren Arbeiten beruhen nicht mehr auf einer druckgrafischen Vorlage, sondern auf der eigenen Handschrift mit ihrer gewollten „Unzulänglichkeit“. „Durch schreiben und schreiben…, bis die Leinwand angefüllt ist mit Farbe“, möchte der Künstler, wie er selber sagt, seine Bilder schreibend malen.
Die erste Arbeit dieser Art hat den Titel Wortgefecht. Die wie immer quadratischen Bilder sind mit Filzstift auf Baumwolle „geschrieben“ respektive gemalt. Zur Anwendung kommen acht Farben, wobei nach jedem Arbeitsgang das Bild um 45 Grad gedreht wird, so dass bei vollendeter Umdrehung acht Übermalungen möglich sind. Die neuesten, grossformatigen Arbeiten mit Acryl auf Baumwolle gemalt, basieren auf dem gleichen Prinzip wie „Wortgefecht“, sind aber auf 32 Farben aufgebaut , was im Entstehungsprozess vier ganze Umdrehungen der Bilder zur Folge hat und im Farbauftrag entsprechend dichter und materialintensiver wird. Wenn wir den malerischen Ansatz André Büchis möglicherweise bei den Zürcher Konkreten suchen, ist im Handschriftlichen, in den Drehungen und Übermalungen eine wesentliche Erweiterung des konzeptuellen Ansatzes festzustellen, welche die Malerei von AB davon abhebt und einzigartig macht
ELISABETH KELLER-SCHWEIZER
Kuratorin
März 2010
FACE 2007
Wortgefecht 2009
Wortgeflecht 2010